Hansaviertel

Oscar Niemeyer

2007 feierte das im Rahmen der Internationalen Bauausstellung 1957 (Interbau Berlin) neu errichtete Hansaviertel sein fünfzigjähriges Jubiläum. Es besetzte die Trümmerlandschaft des alten Hansaviertels mit seiner im zweiten Weltkrieg fast völlig zerstörten dichten Wohnblockbebauung.

Nach einem international ausgeschriebenen Wettbewerb entstand beidseits der Altonaer Straße eine transparente, aufgelockerte Bebauung mit 35 Objekten, eingebettet in viel Grün. Mit mehr als 1100 Wohnungen, allesamt im sozialen Wohnungsbau. Dabei sind die Bauten im Hansaviertel weitab von jeder Einförmigkeit: es gibt 17-stöckige Hochhäuser, Zeilenbauten mit vier bis zehn Etagen und ein- und zweigeschossige Einfamilienhäuser.

Gebaut wurde nach Plänen so bekannter Architekten wie Alvar Aalto, Egon Eiermann, Walter Gropius, Arne Jacobsen, Oscar Niemeyer und Max Taut. Sie haben uns die Formensprache der 1950er Jahre hinterlassen: klare, sachliche Architektur, ohne Schnörkel und Verzierungen. Auch nach 50 Jahren erscheinen uns die Bauten keineswegs unmodern.

Eine Wohnung im Haus von Niemeyer direkt an der Altonaer Straße habe ich mir vor Jahren mal angeschaut. Wirklich erstaunlich, wie dort auf relativ kleiner Grundfläche gut geschnittene Wohnungen entstanden sind. Die Wohnungen haben immer Zimmer zu beiden Seiten des Gebäudes und sind mit ihren großen Fensterflächen sehr hell. Dazu der riesige Balkon zu Südseite. Phantastisch der Blick über den Tiergarten und Berlin aus den Wohnungen in den oberen Etagen.

So kann man im Hansaviertel gleichsam durch ein Open-Air-Museum mit bedeutenden nationalen und internationalen Beispielen des Bauens der Nachkriegsmoderne wandern.


Altonaer Straße, 10557 Berlin

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